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Beitrag für das Open Art Festival 2022

2022
Intervention, Plastik
Diverse Folien, Etiketten

Getreu dem Motto „one man’s trash is another man’s treasure“ verschenken Menschen vor ihrer Haustüre Gegenstände in Kisten. Der Künstler wickelt diese Fundobjekte in Klarsichtfolie und versieht diese mit einem Preisetikett. Auch klassischer Müll, vergessene Fahrräder oder ein Busch werden einfoliert und als Neuware angeboten.

Was soll das mit dem Müll?
– Anwohner*innen räumen ihr Quartier auf, obwohl sie die Stadtreinigung finanzieren.
– Formell sind die „zu verschenken“-Kisten illegal.
– Längst gehen Menschen organisiert auf Schatzsuche um sich ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.
– Aber auch vergessene Gegenstände von Bauarbeiten oder alte Fahrräder werden mit einbezogen.
– Die Stadt gibt viel Geld für neue Blindenleitsysteme und Barrierefreiheit aus und die Leute stellen ihren Müll einfach auf die Straße.

Mein Verhältnis ist ambivalent und ich möchte mich mit der Arbeit dieser Sache nähern.
Außerdem wird in keiner Form tatsächlich Geld gesammelt – Die Folie ist aus einem biologisch abbaubaren Material und nicht umweltschädlich.

Interview zur Open Art

Interview zur Open Art

Veröffentlicht am 29.04.22 hier

Wie kamst du dazu Kunst zu machen/was hat dich inspiriert oder tut es noch heute?
„Erst durch das studieren von unzählig vielen Kunstwerken konnte ich feststellen, dass ich seit ich denken kann, Dinge mache, die ich mir als Kunst eingestehen musste.“

Wie kamst du zu deiner Ausdrucksform bzw. deinem Material?
„Der Beginn und Hauptbestandteil ist die Idee, für die Sprache schon reichen würde. Umsetzung und Ausdruck mit Material sind optional, und geschehen nur aus Spaß an der Freude.“

Wie ist deine Arbeitsweise?
„Wie oben gesagt, it’s all about the idea. Material und Umsetzung ist neben Lust und Laune viel mehr an Geld, Raum, Werkzeug geknüpft. Habe ich Zugang zu Maschinen in einem Atelier, wird eine Idee anders als im Homeoffice umgesetzt. Einen mannshohen Quader Carrara-Marmor findet man nicht mal eben auf der Straße.“

Wie beschreibst du deine Verbindung/ Bezug zu Freiburg?
„Ich wollte als Kind immer in der großen Stadt studieren. Das habe ich gemacht. Leider vermittelt mir die Stadt, dass ich hier nicht leben kann, es entsteht also eine Art Hassliebe.“

Was sind deine Gedanken zu Kunst im Alltag/Kunst im Dialog mit dem Alltag?
„Wenn wir in Ausstellungen gehen, bringen wir eine besondere Grundhaltung für die Kunst mit und legen mitunter Wert auf das Soziale Event. Im Alltag fehlt das völlig, zwischen Tür und Angel sich evtl. sogar alleine auf Kunst einzulassen, ist auf eine Art herausfordernd.“

Was wird von dir beim Open Art zu sehen sein?
„Fremder Müll von der Straße“

Seine Kunst wird an den Bürgersteigen der Stadtteile Wiehre, Sedan, Neuburg und Herdern zu sehen sein. Um mehr zu erfahren schaut unbedingt bei https://philipjankrajewski.com/ vorbei! Und natürlich auch bei @kragenstein